Liebe Schwestern und Brüder in der Pfarrei St. Gertrud,
in diesen Tagen feiern wir nicht nur – wie jedes Jahr nach Pfingsten – liturgisch das Dreifaltigkeitsfest und
das Fronleichnamsfest, sondern wir verabschieden uns am Sonntag nach Fronleichnam auch von der
Kirche St. Gertrud. Das ist ein historischer Einschnitt in der Geschichte unserer Pfarrei! 150 Jahre war die
St. Gertrud-Kirche am Viehofer Platz eine Landmarke und ein Gotteshaus für Generationen von Menschen,
die in der Kirche Gottesdienst gefeiert, gebetet und ihre Sorgen und Anliegen vor den dreifaltigen Gott
gebracht haben. Das tun wir am 22. Juni zusammen mit dem Bischof zum letzten Mal. Ein solcher Einschnitt schmerzt und macht wehmütig. Zugleich erinnern uns die beiden Feste Dreifaltigkeit und
Fronleichnam daran, dass wir an einen lebendigen Gott glauben, der als Vater, Sohn und Geist die Liebe ist,
sich uns gezeigt und alle Wege unseres Lebens mitgeht. In Jesus ist er für uns das Brot des Lebens,
Nahrung auf dem Weg mit vielen Veränderungen. Wenn wir uns darum nach der Profanierung der Kirche
St. Gertrud mit Jesus Christus in Wort und Sakrament auf den Weg durch die Stadt zum Dom machen,
soll uns das mit Zuversicht erfüllen. Wir sind nicht alleine in allen Veränderungen und im Abschiedsschmerz. ER geht mit uns und bleibt bei uns, auch nach der Schließung unserer
Pfarrkirche.
Ihr
Michael Dörnemann, Pfarrer